Wir haben uns getraut und es in unserem jugendlichen, ja gut, bei mir eher in einem leicht angegrauten Leichtsinn herausposaunt: Wir wollen innerhalb eines Jahres ein Album auf die Beine stellen. 3 Rap-Songs, 3 Metal-Songs und 3 mal mixen wir aus beiden etwas.
Von Null ist noch zu wenig.
Ein Jahr klingt machbar. Ein Jahr, da haben andere Künstler schon ganz andere Stunts vollbracht.
Kommen wir zur Ausgangslage: Ich kann nicht sonderlich gut Gitarre spielen, oder um ehrlich zu sein, für ein Album reicht es nie im Leben. Die Rap-Seite sieht da schon ein wenig besser, wie mehr Erfahrung, aus.
Macht uns das arrogant oder haben wir nicht alle Tassen im Schrank so ein Projekt zu starten und das auch noch im Podcast in die weite Welt hinaus zu posaunen?
Vielleicht hat es niemand gehört und das Jahr fängt an jedem neuen Tag wieder von vorne an. Gut, jetzt haben wir auch noch den Murmeltier Film für unser Vorhaben eingespannt.
Ist es machbar?
Hier gibt es eine klare Antwort: Vielleicht.
Rap sollte funktionieren. Der Fleiß und die richtige Auswahl an Samples sollten Elias ein ganzes Stück nach vorne bringen.
Der Metal Part? Hier gab es immer und immer wieder Schwierigkeiten, bevor man auch nur an konzentriertes Üben denken konnte. Amp ist blöd, macht Krach und die Aufnahme ist sicherlich auch nicht das Einfachste auf der Welt. Hardware + Plug-ins – hört sich nach einer guten Lösung an. Wenn da nicht die monetäre Hürde wäre. Will man richtig gute Hardware, werden Euros fällig und das nicht gerade wenig. Aber es gab da noch eine billigere Alternative, die im Internet beworben wurde wie der Stein der Weisen. Geglaubt, gekauft. Ein Schrottton nach dem anderen, ein Gefiepe wie auf der Hühnerfarm, das kann doch nicht sein. Alles Lügner im Internet?
Also den Sherlock Holmes ausgepackt und alle möglichen Fehlerquellen eliminiert und siehe da, die angepriesene Hardware war wohl an einem Montag gefertigt. Neu gekauft, Ruhe im Karton.
Wenn der Stil entscheidet, kommt der Kaufrausch.
Da hat man sich doch in den Stil der monströs tiefgestimmten Gitarre verliebt. Bis auf Standard B auf einer 6-Saitigen. Machbar. Gut? Vielleicht. Getreu dem alten Gitarristen-Motto: Man hat immer eine Gitarre zu wenig,also musste eine neue her. 7 oder gar 8-Saiten sollten es sein. Dann kamen die Preisschilder und der Wunsch, sich nur das Beste zu gönnen. Geworden und beschritten wurde der Mittelweg: 7 Saiten und gute Bewertungen und die neue Gitarre war eingetütet (beim Schreiben dieser Zeilen war sie noch auf dem heiß ersehnten Weg zu mir).
Ich kann noch nicht alles. Noch nicht.
Die Geschichte wäre schon zu Ende, wenn es da nicht noch andere Disziplinen im Reigen einer Metal-Band gebe. Was hätten wir im Angebot: Schlagzeug, Bass und Gesang. Wer will? Wer muss? Erraten? Ich bin der Einzige, der die Pfote in den Himmel gereckt hat, also musste, mir blieb keine andere Wahl. Also habe ich noch mehr zu lernen, als nur ein wenig die Saiten zu verdreschen.
Der Bass ist real. Das Schlagzeug kommt aus dem Plugin, aber handgedengelt in Midi von mir himself. Der Gesang? Höchstwahrscheinlich guttural. Mehr kann ich wahrscheinlich sowieso nicht.
Wie geht es weiter?
Das ist eine gute Frage. Ach Mist, die habe ich mir, bzw. uns, selber gestellt. Also: wir werden besser und schauen, was am Ende der 365 Tage aus den Lautsprechern perlt – natürlich in ein Album gegossen, alles andere ist für Weicheier. Wo? Überall wo es Musik wie auf Spotify und auf anderen Musikdienste gibt.
Als das nicht noch genug wäre!
Was gehört zu einem richtig guten Song, sofern es denn einer wird (wir spekulieren auf mehrere?)
Ja, Social-Media, aber was ich meinte ist ein Video (oder direkt mehrere). Wenn die Latte schon oben liegt, dann kann man sich auch das volle Brett geben. Dies werden wir tun und unregelmäßig hier, oder wo auch immer unser Leid oder Fortschritt beklagen, bejubeln, in welcher Stimmung wir gerade sind, über welche Hürde wir gerade gesprungen sind. Wir müssen Knallgas geben.
Der Ablauf
“Ohne den Ablauf fühlt sich das Ergebnis nicht ansatzweise so gut an” (Ich 2025). Der Ablauf, ohne dass man es manchmal merkt, ist der spaßige Teil des Projektes, was auch immer man tut. Vielleicht wird es mal Hindernisse oder kreative Sackgassen geben, doch es gibt immer ein Drumherum. Am nächsten Tag geht es dann geschmeidig wie Butter. Wir lassen uns von unseren Ideen treiben und warten gespannt auf das Ergebnis des Albums. Wird es schnell gehen? Wird es dauern? Werden wir zu perfektionistisch sein? Man weiß es nicht und das ist das Coole am “Ablauf”.