Im Laufe der Jahre sind schon viele gehypte Säue durch die Dörfer getrieben worden. Von den meisten bleibt nur die Erinnerung, wenn überhaupt.
KI gehört nicht dazu. Den Begriff gibt es seit 1956 (geprägt durch John McCarthy), aber erst in den letzten Jahren hat das Thema so viel Fahrt aufgenommen, dass KI wirklich benutzt werden kann.
Büchse der Pandora oder der heilige Gral
Ist KI ein Fluch oder ein Segen? Nun, im ersten Schritt sollte das egal sein, der Geist hat die Flasche verlassen und wird auch nicht wieder dorthin zurückkehren, so ist der Mensch: No risk no fun.
Kommen wir zurück zur Frage, also die Frage ist so leicht zu beantworten, wie alle Fragen, die die Menschheit umtreibt: ein Fluch? Ja. Ein Segen? Ja. Es ist eine Frage der Perspektive und was man mit der KI anstellt.
Nutzt der Mensch die Macht der KI, um neue Medikamente zu erforschen, um einige der Geißeln der Menschheit zu vernichten oder benutzt der Homo sapiens diese, um Fake-News zu erzeugen, um vielleicht damit Menschen, Völker oder die gesamte Menschheit zu steuern oder letztendlich sogar auszurotten?
Der Mensch (in Teilen) wird sich definitiv für das Falsche entscheiden, so lange der schnöde Mammon lockt.
Revolution oder das schnelle Sterben der Kreativität
Lassen wir das Allgemeine zurück und kommen wir zum Speziellen: Blood, Sweat & Groove hat sich der Musik verschrieben und genau dabei geht es hier.
Und auch hier die Frage: Büchse oder Gral?
Also ab ins Eingemachte und wie man die KI nutzen oder meiden sollte.
Musik besteht nicht nur aus Tönen, die aneinandergereiht einen Wohlklang erzeugen. Bis wir dort angelangt sind, bedarf es noch ein wenig mehr. Arrangement, Komposition, Produktion, Produktionspläne usw. usw. usw.
Jenseits der Töne
KI in der Produktion und in der Planung empfinde ich als legitim. Warum sollte man sich die KI nicht zunutze machen und Energie sparen, die man besser für das Arrangement oder auf die Komposition verwenden kann? Arbeiten, die wiederkehrend sind, können auch Maschinen erledigen.
Machen wir einen kurzen Ausflug in die Automobilindustrie: Früher wurden die Kisten von Männern zusammengeschweißt. Dann kamen die Roboter und Schweißer waren arbeitslos. Wer ein wenig in der Geschichte wühlt, findet hunderte solcher Beispiele auf dem Weg der Menschheit zur Industrialisierung. Kommen wir auf die alles verbindende Schweißnaht zurück: Würde man heute ein Auto kaufen wollen, das von einem Schweißer zusammengedengelt wurde, der das ganze Wochenende durchgesoffen hat, weil der Postbote zweimal geklingelt und einmal gekommen ist? Wohl eher nicht. Ein Roboter hat keine Emotionen, er macht seine Arbeit immer und immer wieder, so wie er programmiert wurde. Also warum dies nicht nutzen und die Musikproduktion in diesem Bereich vielleicht sogar automatisieren.
Kreativität und Fast Food
Die Kunst lebt von der Kreativität, dem Denken auf neuen Pfaden, wo nicht schon jeder drauf rumgelatscht ist. Würde eine KI das schaffen? Im Moment nicht, aber da ich keine Glaskugel habe, könnte dies in Zukunft vielleicht so sein. Eine KI wird trainiert. Womit? Mit Daten, die schon vorhanden sind. Dies kann abstrahiert werden, um Neues zu erschaffen, aber der KI fehlen entscheidende Faktoren: Erfahrung, Gefühl, Emotion und auch ein Quäntchen Wahnsinn.
KI ist sicherlich gut für Fast Food Musik. Fahrstuhlmusik oder wo auf Kreativität weniger Wert gelegt wird. Dies und nur dies ist für mich die einzige Daseinsberechtigung, wenn Musik von Grund auf von der KI programmiert werden soll.
Kommen wir zu einer Übergangsphase. KI könnte mir ideale Einstellungen für mein (Gitarren)-Effektgerät nennen oder sogar eine Datei erstellen, die ich in den Modeller laden kann.
Ist dies schon eine Automatisierung der Musik?
Mitnichten.
Ich, also ich als kreativ denkender Mensch, habe vielleicht zwei linke Hände, wenn ich die Regler des Effektgerätes bedienen soll, aber ich kann meine Wünsche in einem perfekten Prompt gießen und die KI anstoßen, mir den Sound zu liefern, die meine Patschehändchen nicht in die Regler gedreht bekommen.
Noch ein Beispiel? Eins hätte ich noch.
Samples: Im Rap eine gängige Art und Weise den Songs Leben einzuhauchen. Wenn ich eine Idee habe und diese nicht auf legale Weise umsetzen kann, dann ist sicherlich die KI auch hier akzeptabel. Was ist legal? Ich kann mir von anderen Künstlern Samples “ausleihen” (nette Umschreibung für klauen), habe aber dann das Problem, das ich (möglicherweise) Stress mit dem Urheber bekomme und Fans sehen es sicherlich auch nicht ein, die sauer verdienten Kröten für Songs auszugeben, die zusammengemopst wurden.
Zurück zum Sample: Eine kurze Passage OK. Wenn ich anfange, ganze Stücke von der KI komponieren zu lassen, dann bin ich draußen.
Kreativität in ihrer Reinheit
Jetzt trennen wir die Spreu vom Weizen. Oh Mann, wieder so ein Opa-Spruch, aber es liegt viel Wahrheit drin. Denn hier zeigt sich, wer das Zeug zum Künstler hat. Und mal ehrlich und Hand auf die Lebenspumpe: Wie geil ist es, wenn man selber Musik macht. Wenn man ein Instrument zum Klingen bringt, wenn das Instrument einem gehorcht und man nicht dessen Sklave ist. Das ist Kreativität, das ist Musik, die es verdient, Musik genannt zu werden (von mir aus auch Schlager, die wollen wie gnädigerweise mal nicht außen vor lassen). Hier hat keine KI etwas zu suchen. Hier bewegen wir uns in Sphären von Künstlern, Genies, Individuen, anders Denkenden.
Fazit hört sich blöd an, also nenn ich es Fazit
Danke, dass es die KI gibt. Jetzt liegt es an uns Menschen, dieses Werkzeug so zu nutzen, dass wir uns nicht selbst überflüssig machen. Während ich das schreibe, merke ich, dass genau das passieren wird. Der Mensch ist nicht schlau und weitsichtig, sondern einfach gierig und nur auf kurze Distanz funktioniert die Intelligenz.
KI in der Musik wird es immer geben, der Flaschengeist ist draußen. KI-Musik wird konsumiert und dementsprechend entlohnt werden. Aber genauso wie es die Vinyl zurück auf die Bühne der Musik geschafft hat, wird zumindest bei Teilen der audiophilen Gemeinschaft eine totale Ablehnung oder ein Umdenken stattfinden.
Nur der musikalische Handwerker verdient es, gewürdigt zu werden.
Dieser Text wurde ohne KI erstellt.